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Aktuelles / Presse

18.03.2019 | MdL Karl Straub

Klimaschutz im Landkreis Pfaffenhofen

CSU-Fraktion macht konkrete Vorschläge

„Alles, was dem Klima hilft, ist gut!“, so brachte es die CSU-Fraktion auf der letzten Kreistagssitzung vom 18. Februar 2019 auf den Punkt. Hintergrund war der im Gremium gefällte einstimmige Beschluss, dem europäischen Klima-Bündnis beizutreten. Dabei handelt es sich um den Schulterschluss von insgesamt 1700 Kommunen aus 26 europäischen Ländern, die versuchen, ihren Kohlendioxyd-Ausstoß alle 5 Jahre um 10 Prozent zu reduzieren. Jetzt gelte es in einem nächsten Schritt, Probleme nicht nur anzusprechen, sondern viele Denkanstöße, Anregungen und Ideen für sinnvolle Lösungen zu entwickeln, so Fraktionssprecher Reinhard Heinrich. Im Rahmen der Kreistagssitzung vom 18.02.2019 wurde ein Budget in Höhe von 20.000 Euro für das „Jahresaktionsprogramm Klimaschutz“ beschlossen. Dieses Aktionsprogramm soll sich mit verschiedenen Aktionen über die nächsten zwölf Monate direkt an die Bevölkerung wenden und sie für den Klimaschutz begeistern.

Die CSU habe sich mit diesem wichtigen Thema sehr intensiv beschäftigt und die ersten 10 Vorschläge für schnell umsetzbare Klimaschutzmaßnahmen bereits eingebracht, so Heinrich weiter.

In einem ersten Punkt wünscht sich die CSU-Fraktion, dass das Landratsamt mit Hilfe verschiedener Informationskanäle (Flyer, Presse…)  in regelmäßigen Zeitabständen Denkanstöße geben und Möglichkeiten für die Bürger aufzeigen solle, um den Nachhaltigkeitsaspekt im individuellen Lebensalltag zu berücksichtigen. Dadurch könne das Bewusstsein der Bürger geschärft werden, um auch das eigene Verhalten zu hinterfragen. Denn alle – nicht nur die Landwirte – müssten sich besinnen und seien aufgerufen, die Natur zu schützen.

In ihrem zweiten Vorschlag regt die CSU-Fraktion eine jährlich stattfindende regionale Grüne Woche an, auf der die Themen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Naturschutz und Ökologie behandelt werden sollen. Ziel sei es, die Wertschätzung für landwirtschaftliche Arbeit und landwirtschaftliche Produkte zu fördern, Aufklärungsarbeit zu leisten und neue Trends in Bereichen wie z.B. dem ökologischen Landbau vorzustellen. Es solle aufgezeigt werden, dass Landwirtschaft und Umweltschutz keine Gegensätze sind, sondern einander bedingen. Mit der Grünen Woche solle auch regional ein neues Miteinander zwischen Landwirten und Umweltschutzverbänden gefunden werden. Schließlich sollen die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region sowie die Leistungen der Landwirte, des Landkreises und weiterer Akteure im Umweltschutz präsentiert werden.

In ihrem dritten Vorschlag regt die CSU-Fraktion an, geeignete landkreiseigene Flächen prioritär als Blühwiesen anzulegen, um so den Nahrungs- und Lebensraum für Bienen und Insekten massiv zu erweitern.
Als erste Sofortmaßnahme könne eine Blühwiese von ca. 2 Tagwerk Größe um die Danuvius Klinik in Pfaffenhofen entstehen.

Der vierte Vorschlag bezieht sich auf ein Blühpatenschaftsprogramm in Zusammenarbeit mit den Landwirten, Maschinenring und Gemeinden. So könnten Bürger oder juristische Personen Blühpatenschaften für Blühflächen übernehmen, die der Landkreis, die Gemeinden oder Landwirte zur Verfügung stellen. Das Projekt könnte in Zusammenarbeit mit dem BBV und dem Bund Naturschutz durchgeführt werden. Ein Projekt, dass punktuell schon in Gemeinden aufgegriffen wurde.

Und auch in ihrem fünften Vorschlag geht die CSU-Fraktion auf ein Projekt ein, dass es in einzelnen Gemeinden schon erfolgreich gibt: Das Projekt „Mitfahrbank“ sollte nach Meinung der CSU im gesamten Landkreis etabliert werden. An strategischen Punkten im Landkreis könnten Bänke aufgestellt werden. Durch ein Platznehmen darauf signalisiert der dort Sitzende, dass er mitgenommen werden möchte. Das Angebot zum Trampen solle keine Konkurrenz zu Bürgerbussen oder zum ÖPNV darstellen, sondern eine zusätzliche Mitfahrmöglichkeit bieten. Parallel sollte die Erstellung einer App geprüft werden.

Der sechste CSU-Vorschlag befasst sich mit der Initiierung eines Online-Hofladens bzw. einer Hofladen-App „Mein Hofladen“, auf der Landwirte einfach und nutzerfreundlich alle Produkte einstellen können, die auf deren Hof zum Direktverkauf angeboten werden. So werde für Landwirte eine neue zusätzliche Möglichkeit geschaffen, einfach und unkompliziert den Nachfragekreis ihrer regionalen Erzeugnisse zu erweitern. Ziel des Projekts sei es, die Möglichkeiten für Direktvermarktung im Landkreis zu verbessern und so die Wertschätzung von regionalen Produkten zu angemessenen Preisen zu fördern.

In ihrem siebten Vorschlag regt die CSU an, dass der Landkreis Pfaffenhofen einen Start-Impuls gibt für den Anbau der Pflanze „Durchwachsene Silphie“ und sich für einen begrenzten Zeitraum an den Aussaatkosten beteiligt. Nach Möglichkeit könnte der Maschinenring die landkreisweite Aussaat und die Anlage der Felder koordinieren sowie die Technik bereitstellen. Das Förderprogramm müsse insbesondere unionsrechtlichen Vorgaben (Beihilfenverbot etc.) genügen. Der Landkreis Pfaffenhofen würde sich hier als weitere Pilotregion in Bayern (neben Traunstein u.a.) anbieten, da es im Landkreis unterschiedliche Flächen gibt. Mit dem breit angelegten Anbau ließe sich herausfinden, wie hoch der Ertrag und die Biogasausbeute in unserem Klima wirklich sind. Die "Durchwachsene Silphie" gilt als bienenfreundliche und pflegeleichte Energiepflanze. Das in der Region noch weitgehend unbekannte Gewächs steht das ganze Jahr auf dem Feld und bietet für viele Tierarten einen idealen Rückzugsraum. Insekten finden in den dicht bewachsenen Feldern Nahrung und Wasser. Von Juli bis September steht die Silphie noch dazu in voller Blüte, was einen idealen Lebens- und Nahrungsraum für Bienen darstellt.

Der achte Vorschlag der CSU regt an, dass der Landkreis an die Technische Hochschule Ingolstadt oder an andere geeignete Forschungseinrichtungen einen Forschungsauftrag vergibt hinsichtlich neuer Möglichkeiten, Wasserkraft in Fließgewässern innovativ zu nutzen, ohne den Fischbestand zu gefährden.

Auch der neunte Vorschlag der CSU ist wieder sehr leicht umsetzbar, hat aber durchaus Wirkung: Der Kreisbauhof solle beauftragt werden, auf den von ihm bearbeiteten Flächen im Frühjahr und Sommer weniger und höher zu mulchen, d.h. eine Mulchhöhe von deutlich über 10 cm zu gewährleisten. Dadurch werde einerseits sichergestellt, dass das Wachstum und die Ausbreitung von Unkraut weiterhin eingedämmt werden; gleichzeitig würden Beschädigungen der Kleinfauna (Kleintiere, Insekten) verhindert und so artenreiche Grünflächen geschützt. Des Weiteren solle in den feucht-kalten Herbst- und Wintermonaten gar nicht mehr gemulcht werden.
 
In ihrem zehnten Vorschlag regt die CSU an, dass der Landkreis den Gebrauch von überflüssigem Plastik vermeiden solle. Dazu sollen folgende Maßnahmen geprüft werden: Möglichst viele Kreiseinrichtungen sollen - so gut es geht - plastikfrei werden (keine Plastiktüten, Vermeidung von Einweggeschirr…), Kreisveranstaltungen sollen plastikfrei werden und auf Nachhaltigkeit bedacht sein und im Zusammenhang mit Neuausschreibungen jeglicher Art soll auf Plastik möglichst verzichtet werden und kompostierbare Materialien verwendet werden.

„Damit möglichst schnell Lösungen auf den Weg gebracht werden, die auch umgesetzt werden können, müssen viele Mosaiksteine zusammengesetzt werden und natürlich auf die örtlichen Gegebenheiten genau angepasst werden“, meint Fraktionssprecher Reinhard Heinrich. Und natürlich hätten es auch die Kommunen in der Hand, kreative Zukunftsmodelle auf Basis ihrer Planungshoheit zu entwerfen. Aus den eingereichten Vorschlägen aller Fraktionen wird der Umweltausschuss eine Auswahl treffen.

CSU-Kreisvorsitzender Karl Straub ergänzt die Ausführungen: „Alle diese Vorschläge sind dazu geeignet, kurzfristig umsetzbar zu sein, ersetzen aber natürlich nicht die notwendigen langfristigen Projekte“. Insbesondere denke er hier an den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und damit der Stärkung von klimafreundlicher Mobilität. Und auch das vielschichtige Thema „Energiesparen durch nachhaltiges Bauen“ stehe hier an vorderster Stelle. Beides werde vom Freistaat Bayern mit immensen Fördergeldern unterstützt.
 „Egal, welche Alternativen man prüft und auswählt: Ziel muss es immer sein, möglichst bald Lösungen auf den Weg zu bringen, die praktikabel, die bezahlbar, die nicht wirtschaftsfeindlich und die gut umsetzbar sind!“, so CSU-Kreisvorsitzender Karl Straub.